LACHYOGA MIT ROBERT BUTT

Lachyoga mit Robert Butt in den Medien

Hamburger Morgenpost

Herzlich lachen

die MOPO auf einem lustigen Seminar von Dr. Kataria -
Albern sein kostet Überwindung und ist anstrengend.

Bericht von Inga Frenser

Lachen bis die Tränen rollen, bis man sich auf der Erde kugelt und bis man vor Bauchweh nicht mehr weiß wohin. Diese Art von Lachen kennen die meisten nur noch aus ihrer Kindheit. So richtig albern sein, den Emotionen freien Lauf lassen. Als Erwachsener ein manchmal schmerzlich vermißtes Ausgelassen sein. Und dabei ist Lachen doch so gesund.

Dass die Menschen viel zu wenig lachen, durchschnittlich nur noch sechs Minuten am Tag (in den 50er Jahren waren es noch 18 Minuten), hat auch der indische Arzt Dr. Madan Kataria erkannt und seine eigene Lachbewegung gegründet. Kein Politikum, sondern Yoga in der lustigsten Form. Weltweit gibt es mittlerweile 1200 Lachclubs, 30 davon in Deutschland und zwei in Hamburg.

Seine Wurzeln hat die lachende Bewegung in der indischen Großstadt Mumbai (Bombay). 1995 kam dem Mediziner Madan Kataria die Idee, sich mit mehreren Leuten in einem öffentlichen Park zu treffen und zusammen zu lachen. ,,Lachen ohne Grund" ist der Leitspruch des "Giggeling Guru" (die Bezeichnung Guru gefällt dem 45Jährigen gar nicht), wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird. Der eigentliche Clou an der Geschichte: Dr. Kataria erzählt keine Witze und kitzelt auch niemanden, um ihn zum Lachen zu bringen. Sein Rezept: Ein Mix aus psychologischen Tricks (vor allem Rollenspiele) alt bewährte Yoga Atemübungen und das Wissen um die Funktion der Reflexe. Nicht zu verachten das Sprichwort "Lachen ist ansteckend", die Garantie, Leute auf Kopfdruck glücklich zu machen.

"Beim Lachen, inbegriffen das willkürliche, grundlose Lachen, schüttet das Gehirn die so genannten Glückshormone (Endorphine) aus. Dadurch verbessert sich die Stimmung, die Muskeln entspannen sich und durch das Lachen steigt der Sauerstoffgehalt im Blut", erläutert der Lachdoktor. ,,Man fühlt sich besser und ist gesünder."

Dr. Kataria legt viel Weit darauf zu zeigen, dass sein Lachyoga nichts mit Kult, Esoterik oder Mystik zu tun hat. Dass an dem unbegründeten Lachen wirklich nichts esoterisches ist konnten am vergangenen Wochenende 28 Hamburger erleben, die von Kataria das Lachen lernen wollten. Etwas skeptisch waren sie schon und auch bei der ersten Übung ging alles noch nicht so wie es sollte: Rhythmisches In-die-Hände-klatschen und dabei lauthals hoho-hahaha zu lachen, fiel einigen Lachjüngern doch noch ziemlich schwer. Albern fanden sie es, als sie aufgefordert wurden, sich auf ,,jibbisch" (Babysprache) den vergangenen Tag zu erzählen. Doch konnten sich schon einige das Lachen nicht mehr verkneifen und im Laufe der Übungen, immer unterbrochen von beruhigenden Atemübungen, kullerten bei den meisten bereits die ersten Lachtränen über die Wangen.

Schon die Namen der Übungen sind zum Schmunzeln: Milch-Shake-Lachen, Meter-Lachen, Handy-Lachen (mit dem imaginären Telefon am Ohr lacht, besser erzählt man dem Anrufer eine Geschichte), Löwen-Lachen usw. Kein Wunder, dass bei dem Anblick unbegründet lachender Mitmenschen das wirkliche Lachen ganz von allein kommt. Als dann Seminarleiter Kataria das Signal zum Ernstsein gibt, kann sich keiner mehr halten. Erwachsene Menschen kugeln sich auf den Matten und können sich absolut nicht mehr einkriegen. Hemmungen fallen und man denkt nicht mehr darüber nach, dass es eigentlich nicht gerade chic ist, sich so fallen zu lassen.

Am Ende des Seminars sind sich alle einig. Muskelkater am nächsten Tag ist zwar programmiert, aber weiter miteinander lachen wollen sie alle. Dr. Katarias Lachbewegung hat also weiterhin Erfolg.

Sein großer Traum: Tausende von Menschen vereint, die sich ausschütten vor Lachen und zusammen glücklich sind.

Dass dies kein Wunschtraum ist, zeigten im vergangenen Jahr etwa 6000 Dänen, die sich am 5.Mai, dem Welt-Lach-Tag, in Kopenhagen trafen und ausgelassen zusammen über sich und die Welt lachten. Das soll jetzt auch in Hamburg klappen. Denn eins ist sicher, das Lachen breitet sich aus und bald hat es auch die kühlen Hanseaten im Griff.

Quelle: Hamburger Morgenpost
vom Sonnabend, den 16. Februar 2002