LACHYOGA MIT ROBERT BUTT

Lachyoga mit Robert Butt in den Medien

Körper Geist & Seele

Lach dich gesund!

Kundalini Yoga, Sivananda Yoga, Bikram Yoga, Power Yoga und nun auch noch das: Lachyoga. Was es damit auf sich hat, beschreibt Gabriele Mariel Pauls.

Zugegeben, ein bisschen peinlich ist es mir ja schon. Ich stehe im Kreis mit 15 mir wildfremden Menschen und soll einfach lachen. Zunächst einmal aufgesetzt. So lautet die Anweisung. „Mein Gott, wie hysterisch ich lache“, schießt es mir durch den Kopf, und mein Blick geht schnell in die Runde: „Wie sehen denn die Anderen aus?“ Fröhlich sehen sie aus, lachend, aber eben nicht lächerlich. Der, der die Anweisungen gibt, heißt Robert Butt und ist Engländer. Zum Lachyoga kam er durch seinen ständig wiederkehrenden Winter-Blues, den wir Deutschen so ernsthaft humorlos Winterdepression nennen. Er habe so einiges ausprobiert, um diese Mischung aus Müdigkeit, Trägheit und Erschöpfung zu bekämpfen, erzählt er so nebenbei. NLP und Hypnotherapie zum Beispiel, doch der Durchbruch kam durch seine Begegnung mit dem Erfinder des Lachyoga, Dr. Madan Kataria.

Der indische Arzt hat diese Form des Yoga 1995 entwickelt und schon jetzt, nur acht Jahre später, ist das Lachyoga dabei, fröhlich und friedlich die Welt zu erobern.

Wir sollen „Handy-Lachen“ üben. Jeder geht mit einem imaginären Handy am Ohr durch den Raum und schüttet sich aus vor Lachen über das, was der Gesprächspartner so von sich gibt. Mein Zwerchfell ist jetzt so richtig schön warm, das peinliche Gefühl verflogen. Nur mehr davon – das ist ja wirklich witzig. „Du wirst süchtig nach dem Lachen und willst immer mehr!“, japst Heidi Jung, Lachyoga-Teilnehmerin der ersten Stunde, „und das Gute ist: Diese Sucht ist gesund, hat angenehme Nebenwirkungen und kostet nix.“

Mein Durchbruch kommt beim „Namaste-Lachen“, dem indischen Begrüßungs-Lachen. Ich stehe meinem Partner gegenüber, klopfe ihm auf die Schulter und lache, künstlich zunächst, doch plötzlich – als würde ein Schalter umgelegt – kommt das echte Lachen in mir hoch und bahnt sich den Weg durch meinen Körper. Ich könnte mich ausschütten vor Lachen und am liebsten auf den Boden werfen (traue ich mich nicht). Der ganze Körper bebt, die Tränen rollen. Ohhhh jaaaa – lange nicht mehr so gelacht – jeder Muskel arbeitet, Glückshormone werden ausgeschüttet. Wuuuunderbaaaaar!!!

Nach der Anspannung kommt die Entspannung, das ist auch beim Lachyoga Prinzip. Ich wische die Tränen weg und folge gesammelt der nächsten Yogaübung. „Nicht immer“, sagt Robert Butt, „kommt das echte Lachen gleich am ersten Übungsabend. Das hängt von der eigenen inneren Verfassung ab. Doch fast jeder, der ein bisschen trainiert, kommt irgendwann zum echten Lachen.“

Inzwischen gibt es bereits eine eingefleischte Lachyoga-Gemeinde in Norddeutschland, die Parties veranstaltet, auf der eigene Lachyoga-Übungen kreiert werden. Denn Lachen ist auch eng mit der eigenen Kultur verbunden. „Die Schweden lachen über andere Dinge als die Deutschen und die Inder wieder über anderes“, weiß Robert Butt, „und manchmal lachen wir uns scheckig über das, was andere Nationen witzig finden.“ Na bitte, einen Grund zum Lachen gibt‘s immer.

Quelle: “Körper Geist & Seele” Hamburg
Ausgabe von April 2003